Dienstag, 14. November 2017

Nach-Nachschlag

Größenvergleich

Mini-Nachschlag

Eine der Mit-Kreativen schenkte mir zum Schluss einen ganzen Stapel mit Mini-Briefumschlägen. "Du wirst schon was finden, wozu du die gebrauchen kannst", meinte sie. Ich fing gleich an zu brainstormen. Nun, da ich das zweite Handschühchen kreiert habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen ... 



So ist das kleine Machwerk doch angemessen präsentiert!
Dann noch in ein kleines Plastiktütchen gesteckt ... topp!

Nun fehlt nur noch der Ring für den Schlüssel. Auch dazu werde ich mir etwas einfallen lassen. Ob ich meinen Mann mal in den Baumarkt begleite? Oder mal in seinem Werkzeugkeller stöbere?

Herbstjacke fertig!

Die neue Herbstjacke ist längst fertig und ich stricke schon an dem (möglicherweise) dazu passenden Tuch. Hier die Jacke - vorgeführt von meiner Hulda:

Die Vorderteile sind einfache Rechtecke,
die durch die interessante Schulterschrägung im Rücken
selbst in eine schräge Form fallen.
Es erübrigt sich das Stricken eines V-Ausschnitts.


Die Schulterschrägung im Rückenteil

Mit einer Messingbrosche
kann ich die Jacke bei Bedarf auch schließen.


Die Jacke ist sehr leicht, obwohl sie aus zwei Alpakagarnen gestrickt wurde. Man kann sie einfach ganz schnell mal überwerfen, bevor sich der "Bibber" einstellt. Ich habe sie oft irgendwo herumliegen, so dass ich sie schnell mal greifen kann. Gestrickt wurde mit 6er-Nadeln, weswegen man schnell vorankam.

Ein Lieblingsteil in meiner Garderobe! Das nächste Projekt ist in Arbeit ... ein Dreieckstuch aus Schoppel-Zauberball (Crazy Grüne Woche). Hier will mir eine Freundin mit einem Foto beweisen, dass die Farben gut harmonieren (wenn man ein graues T-Shirt trägt, das sich in dem Tuch farblich wiederholt). Ich bin noch nicht ganz sicher, ob das Tuch nicht zu anderen Farben besser passt.






Mini ... minier ... am ministen

Das Wochenende war ein einziges großes Event. Es begann mit Kuchenbacken und endete mit einem Brainstorming über das, was ich erlebt hatte.

In unserem kleinen Städtchen hatte nämlich eine jährliche Veranstaltung stattgefunden, und zwar die Ausstellung und der Verkauf der kreativen Werke einer Gruppe von Frauen, die sich teilweise vor 27 Jahren schon zusammengeschlossen hatten, um ihre Kreativität miteinander zu teilen, sich darüber auszutauschen und ihre Werke an andere weiterzugeben.

Dieses Jahr war ich das erste Mal dabei. Es war für mich noch sehr aufregend, da ich mit so etwas noch keine Erfahrung hatte. So war die Woche davor geprägt vom Verfassen von Schriftstücken (Taschengeschichten), in denen ich meine Werke vorstellte, vom Etikettieren, Planen eines Ausstellungstisches und mehr.

Das Ergebnis sah so aus:



Ich hatte Socken im Angebot, allerlei kleine Täschchen, große Taschen, Etuis für Brillen oder Stifte,  Strickwaren wie Tücher oder Loops, genähte Handykissen und vor allem meine ganz besonderen Nordlicht-Taschen. Diese sind Objekte, die ich im Grunde nur vorstellen wollte, um die Kundschaft darüber zu informeiren, dass ich auch für sie ganz persönliche Taschen nähen könne.

Kam es zu einem solchen Auftrag?

Nein, das nicht ...

aber zu einem anderen ...

und von dem möchte ich heute erzählen - wenn es auch nur etwas ganz Winziges ist:

Eine junge Frau - in Begleitung ihres Partners - kam direkt auf mich zu und fragte: "Können Sie wohl auch Mini-Handschuhe stricken?" - "Im Grunde kann ich alles stricken", sagte ich, "aber erzählen Sie mal genauer, was Sie meinen und wozu Sie es haben wollen." - "Meine Frau sammelt sowas", mischte sich ihr Partner ein und grinste. "Okay", sagte ich, "wie klein sollen sie denn sein, die Handschuhe und zu welchem Zweck brauchen Sie sie?" - "Ich sammle Schlüsselanhänger", erklärte sie und zählte dann auf, was sie schon alles hatte. Natürlich waren kleine Söckchen dabei. Die zu stricken, ist ja auch eine nette Spielerei. "Gut", sagte ich, "trotzdem müsste ich schon in etwa wissen, wie groß ich den Handschuh stricken soll." Sie deutete auf meine Pagine, die kleine Fausthandschühchen trug. "Etwa doppelt so groß ...", schätzte sie.


Dazu muss man wissen, dass Pagine nur 28 cm groß ist und ihre Handschühchen 3,5 cm Länge haben. "Gut", sagte ich, "also Fausthandschühchen, doppelt so groß wie die meiner Puppe. Das müsste zu machen sein." - "Nein, doch keinen Fausthandschuh! Ich meine einen Fingerhandschuh", sagte sie und mir fiel fast die Kinnlade herunter. - "Dazu müsste man doch zumindest vier Maschen pro Fingerchen auf den Nadeln haben", sagte ich und überlegte, wie groß das Teilchen dann wohl werden würde. "Da müsste ich mich erst mal tüfteln, ob das überhaupt machbar ist." - "Ich habe sowas schon gesehen", meinte sie und ihre Augen strahlten Hoffnung aus. "Lassen Sie mal Ihre Mailadresse hier", bat ich sie und versprach, mich in jedem Fall bei ihr zu melden.

Anschließend hatte ich ein Gespräch mit einer anderen Kreativen, die die Idee hatte, solche Handschühchen mit Stopfnadeln und Stickgarn zu fertigen. Oh Gott!!! Nicht mit mir!

Nach einem anstrengenden, aber auch belebenden Nachmittag kam ich nach Hause. Es drängte mich sofort an meine Wollvorräte in der Sockenwollkiste, denn ich wollte austüfteln, wie man so etwas Kleines bewerkstelligen könne. Mich auf das kleine Abenteuer einzulassen, war nur der erste Schritt.  Der zweite war, eine normale Fingerhandschuhanleitung in eine Miniaturanleitung umzusetzen. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich einen Fingerhandschuh (z. B. hier) gestrickt hätte. Nach mindestens zwei Stunden Friemelei hatte ich das gewünschte Handschühchen fertig. Was für eine Geduld musste ich haben! Leider habe ich versäumt, die Zwischenschritte zu dokumentieren. Man sollte es gesehen haben! Ich werde bei einem weiteren solchen Projekt mal daran denken (beim nächsten - so viel vorweg - habe ich leider wieder nicht dran gedacht).

Ich vernähte die mindestens zehn Fäden, stopfte noch ein winziges Stückchen Füllwolle hinein und schrieb noch am selben Abend der Auftraggeberin eine Mail:

Hallo liebe Frau L.,
ich hatte es zwar kaum für möglich gehalten,
habe mich aber mal schlau gemacht und mich dann der Herausforderung gestellt.
Eine ziemliche Friemelei, viele Fäden zu vernähen.
Tadaaaaaaaa ...


Den Fernsehfilm habe ich allerdings nicht ganz mitbekommen beim Stricken,
was ich sonst immer nebenbei schaffe.
Wenn Sie ihn mögen, können Sie morgen den Handschuh holen.
Ich bin ab 11 Uhr wieder an meinem Tisch.
Leider hatten wir nicht über die Farbe gesprochen.
Ich hoffe, sie gefällt Ihnen.
Größe: ca. 6,5 cm x 3,5 cm (ohne Schlaufe gemessen).
Liebe Grüße und eine gute Nacht ...

Am nächsten Tag ...

ich hatte das kleine Teil mit einem pfiffigen Preisschild versehen (einem Frauenspruch: Frauen wie WIR probieren was aus - mal in der BRIGITTE-WIR gefunden), legte es zu meinen anderen Sachen und bevor das Paar tatsächlich erschien, hatte fast jeder der vorbeikommenden Besucher der Ausstellung etwas dazu geäußert: "Ooooooch, guck mal, wie süß!" oder "Was ist DAS denn? Sooo ein kleiner Handschuh. Ach, wie süüüß!" - Natürlich blieb er der Auftraggeberin reserviert!


Heute juckte es schon wieder in meinen Strickfingern ... und obwohl ich nun schon eine Strategie hatte, brauchte ich noch etwas länger, denn ...

man sehe selbst:


Bei meiner Nachbarin, die auch als Ausstellerin beteiligt war, habe ich eine sehr hübsche Box erstanden. Die wird nun erst einmal Sammelstelle für mehr Kinkerlitzchen dieser Art werden.


Im nächsten Jahr wird es schließlich wieder eine solche Veranstaltung geben und da lässt sich noch viel Niedliches kreieren und optimieren ... es bleibt spannend.