Mittwoch, 30. November 2011

Fototutorial: Ärmel verlängern

Nachdem ich den ersten Ärmel meines Pullovers erfolgreich um 5cm verlängert hatte, kam ich auf die Idee, Euch die Vorgehensweise in einem Fototutorial darzustellen. Vorausgesetzt, der Ärmel hat keine oder nur geringe Zunahmen, geht es gar nicht so schwer.

Da unten am Rand ja eine Musterbordüre gestrickt ist, die das Vorgehen erschwert und ich ja außerdem den glatt rechts gestrickten Teil verlängert haben will, wähle ich über dem Mustersatz die zweite glatte Rechtsreihe aus und ziehe einen gelben Faden durch eine Maschenreihe. Dabei achte ich penibel darauf, dass ich immer genau zwei nebeneinander liegende Maschen erwische. Wenn man sich die Struktur des Gestricks genau ansieht, ist das sehr leicht zu bewältigen. Anschließend wiederhole ich diese Maßnahme zwei Reihen tiefer, so dass dazwischen genau eine Maschenreihe frei bleibt (auf dem Foto mit schwarzen Linien angedeutet). Nun stecken in zwei Maschenreihen quasi zwei Stricknadeln, nur, dass diese aus gelbem Garn bestehen.


Mit der Schere schneide ich mutig die Randmasche auf, die zu der Zwischenreihe gehört.


Mit einer stumpfen Nadel ziehe ich nun Masche für Masche die Zwischenreihe heraus, schneide dabei immer wieder den Faden kurz.


Die obere und die untere Reihe lösen sich nach und nach voneinander und die Maschen können durch den gelben Sicherheitsfaden nicht zu Laufmaschen werden.


Alle Maschen sind auf dem gelben Faden. Die Ärmelstücke sind getrennt.


Nun nehme ich die Maschen des Ärmeloberteils auf eine Stricknadel in der gleichen Stärke, die ich zuvor auch beim Stricken des Ärmels benutzt habe.


Wenn alle Maschen aufgenommen sind, stricke ich so viele Reihen, wie ich für die Verlängerung wünsche. Den gelben Faden lasse ich dabei als Markierung im Gestrick, weil ich daran zählen kann, wie viele Reihen ich schon gestrickt habe.


Wenn ich die Verlängerung fertig gestrickt habe, nehme ich den unteren Ärmelteil auf eine passende Stricknadel.


Nun ist der untere Teil bereit um angestrickt zu werden. Das geschieht so, dass nachher kein Ansatz zu sehen ist.


Ich lege zuerst beide Teile so voreinander, wie sie zusammengehören.


Den lang abgeschnittenen Faden, den ich beim Stricken bis eben verwendet habe, ziehe ich durch das Nadelör einer dicken Stopfnadel und führe den Faden damit zuerst von unten durch die erste Masche auf der gegenüberliegenden Nadel.



Es wird der Faden nun immer von oben in eine Masche hineingeführt und dann von unten in die benachbarte und oben wieder heraus. Das geschieht immer im Wechsel auf der einen und der anderen Nadel. Dabei lässt man immer die jeweils erste Masche von der Nadel gleiten.



Zur Verdeutlichung der Struktur der beiden zu verbindenden Reihen habe ich eine digitale Skizze angefertigt. Die beiden schwarzen Reihen müssen mit dem roten Faden verbunden werden. Unten liegt der Faden immer beim Wechsel der Reihen, oben liegt er beim Einstechen von Masche zu Masche.


Wer es sich besser MIT Nadeln im Gestrick vorstellen kann - bitte schön:


Währenddessen muss man immer wieder nachkontrollieren, ob die Maschen der neu entstandenen Reihe gleichmäßig werden. Dies kann man durch Nachziehen der Maschen regulieren.


Mit etwas Geschick kann man den Ansatz unsichtbar wiederherstellen.


Oder sieht hier jemand noch etwas?