Dienstag, 23. Februar 2010

@ALLE-MEINE-LESER-INNEN

Hallo Ihr lieben Wollsüchtigen nah und fern,
da ich so lange ausgefallen bin, bin ich mit dem Lesen Eurer feinen, fröhlichen, nachdenklichen, bunten, eleganten, spritzigen, ... und inspirierenden Blogs gar nicht mehr nachgekommen. Ich schaffe es auch nicht alles hinterherzulesen. Daher schaue ich bei jedem PC-Besuch nur einen Blog an, bleibe darin an den Stellen hängen, die mich am meisten ansprechen (weniger ist ja bekanntlich mehr) und muss sagen, was ich dabei bis jetzt gesehen habe, haut mich einfach um!
Doll, was Ihr (bisher noch wenigen) alles in meiner Fehlzeit erschaffen habt! Muss einfach mal gesagt sein!
Da wird mir erst mal so richtig bewusst, wie lange ich weg war. Herrje ...
Ich genieße Eure Schaffenskraft und Eure Ideen, blättere darin wie in einem Bilderbuch, bleibe aber jetzt in meinen eigenen Projekten schön bei meinen Leisten.
Ja, denn ich habe gerade die Langsamkeit und deren Vorzüge entdeckt. Alles tief, alles intensief (ohne Schnief und Trief).
Psychisch wohlauf (@Anonym), körperlich reduziert ... es lässt sich gut leben, denn zum Ausgleich lasse ich mich mal nicht von meinen Süßen stressen. Man muss es nehmen, wie es ist. Hab' ja eh keine andere Wahl ...
Mein "Arbeitsplatz" ist halt eine andere Schule, die ich einfach mal "Beinschule" nenne. Und mein Schüler ist mein Bein. Das strengt sich ordentlich an, aber Lernen braucht seine Zeit.
Ansonsten genieße ich, dass ich mal einfach was aus dem Bücherregal greifen kann, was ich schon immer mal lesen wollte oder dass ich den Bücherstapel auf dem Nachttisch reduziere.
Hach ... schööön!
Danke Euch ganz herzlich für die teilnehmenden Worte. Es ist nicht sooooo schlimm, wie es von außen aussieht. Die Welt gestaltet sich in unserer persönlichen Wahrnehmung ... und die wurde nicht operiert ;-)

Begeisterung auf Irisch

Das glaube ich jetzt nicht! Ich schaue aus dem Fenster und sehe in ein so lange vertrautes Bild: Schnee in der Luft! Aber daraus wird nichts Winterliches mehr werden, denn letzte Nacht hat kräftiger Dauerregen unseren Garten wieder grün gestrichen. Der Schnee bleibt nicht liegen und erinnert nur daran, dass wir noch nicht Frühling haben. Eigentlich ist es mir auch wurscht, denn ändern kann man es eh nicht und Geduld habe ich in den letzten Wochen gelernt.
Heute habe ich einen Tag frei. Zehn (tägliche) Pakete Physiotherapie habe ich hinter mir und ich beginne ganz vorsichtig, mein Bein immer öfter zu belasten, indem ich mal eine, aber auch schon mal beide Gehstützen weglasse. Es schmerzt sehr, die Gelenkkapseln ums Knie und ums Sprunggelenk sind eng wie Zwangsjacken, die Unterschenkelmuskulatur zwar nicht mehr hart wie Stein, aber doch noch sehr verkürzt und sie zieht mächtig bei jedem Schritt. Es geht nur sehr langsam voran und Fortschritte nehme ich nur wahr, wenn ich in Wochenetappen rückwärts denke. Gestern wurde mir vom Chirurgen, der meine Wunde noch zwei bis drei Mal wöchentlich versorgt, deutlich gemacht, wie gefährlich so ein Kompartmentsyndrom ist. Er stuft es als ebenso ernste Krankheit ein wie einen Herzinfarkt. Glück gehabt! Er berichtete mir von einem jungen Mann, der während einer 6-stündigen OP an seinem einen (kranken) Bein am anderen (gesunden) hochgelegten Bein ein Kompartmentsyndrom entwickelte und dadurch das gesunde Bein verlor, weil es wegen des Absterbens von Muskeln und Nerven amputiert werden musste. Wie gut, dass ich nicht tapfer sein wollte und wegen der schlimmen Schmerzen den Rettungswagen bestellt habe, der mich ins Krankenhaus brachte.
Doch nun zu einem anderen Thema ...
STRICKEN FÜR DIE SEELE!
Ich erwähnte, dass ich ein Paar irische Socken begonnen habe. Die Anleitung stammt aus dem tollen Sockenheft der VERENA (In 80 Socken um die Welt - Teil 1). Die neuartigen Anleitungen sind einfach genial! Wenn ich mir vorstelle, diese komplizierten Muster nach Beschreibung stricken zu müssen, dann hätte ich kaum Lust dazu. So kann man sich nach jeder Runde merken, wo man gerade ist, denn alle Runden sind durchnummeriert. Hier meine ersten Bilder:


Immer, wenn ich ein ordentliches Stück weiter gekommen bin, probiere ich die Socke am Fuß meines kranken Beines an. So hat es etwas zum Freuen und strengt sich noch mehr an. ;-)
Keltische Knoten mag ich schon lange und habe sie auch mal zeichnen gelernt, aber seitdem es Computer gibt, ist das Zeichnen keltischer Muster für mich irgendwie unattraktiv geworden.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Ich habe wieder gestrickt!

Die Socken für die von mir sehr geschätzte Frau sind fertig. Da sind sie:

Sie passen einfach ideal zu einer schon etwas abgewetzten Jeans der Dame und erhielten daher den Namen OLD JEANS SOCKS.


Photoshooting, Gestalten der Banderole und Konfektionierung haben mich bestimmt eine Stunde ohne Beinbewegung gekostet. Mehr gibt's hier heute nicht, denn die Wunde blutet noch immer etwas durch, aber es ist nur Blut von Hämatomen unter der Naht. Das muss raus, erst dann darf ich mit dem richtigen Belastungstraining anfangen.
Was jetzt geht: Kühlkissen ans Bein ... na denn ... und dabei kann ich an meinen neuen Socken stricken - irisches Muster, Farbe pudriges Braun. Sehr zeitaufwändig, aber Zeit habe ich ja.
Später mehr in Bildern ...

Dienstag, 9. Februar 2010

Auswirkungen eines "Resets"

Heute will ich mal ein paar Gedanken zu Papier ... nein, zu Blog bringen.
In den letzten Wochen hatte ich sehr viel Zeit zum Denken, nicht zum Grübeln, sondern zum klaren Wahrnehmen dessen, was ist.
Die Stricknadeln lagen in der Ecke, mein häufigstes Anschauungsobjekt war eine himmelblaue Decke. Ja, moderne Krankenzimmer werden heute nicht mehr komplett in Weiß gehalten, man denkt auch an die Psyche des Patienten. So ließ man - wohl der einfacheren handwerklichen Ausführung wegen - einen breiten Rand der Decke zu den Wänden hin weiß, der Rest erinnerte tatsächlich an ein sommerliches Firmament, dem nur leider die Sonne fehlte.
Doch war meine liebe Freundin TV so umsichtig, mir diese per Päckchen ans Krankenbett zu schicken. Es war eine sehr fröhliche Sonne - ein Smileygesicht aus gelbem Plüsch mit Körper und Beinen daran. Diese Sonne hing in der Kabelschaukel des Telefons und turnte mir vor, was ich mir für mich selbst derzeit noch erträume. Wird schon ... GEDULD ...
Heute habe ich nun zum ersten Mal wieder meine Stricknadeln in die Hand genommen. Die Lust ist wieder da. Für eine von mir sehr geschätzte Frau entstehen ein Paar neue Socken. Die Wolle lag schon lange bereit und nun ist es endlich so weit.
Dabei fiel mir auf, dass mein früherer Drang, immer neue Garne zu kaufen, plötzlich verschwunden ist. Ich liebe das Betrachten meiner UFOs, freue mich, sie fortsetzen zu können und tue dies ohne Eile. Durch die Krankheit bin ich ... schwupps ... mit Haut und Haar in der Gegenwart gelandet.
Die Heilung braucht ihre Zeit, ich habe meine täglichen REHA-Maßnahmen ... und hier im Blog MUSS ich gar nichts schreiben, sondern tu's nur noch, wenn ich ganz doll Lust dazu habe.
Also ... es gibt wieder Blogeinträge, vielleicht sporadischer, aber dann um so intensiver ...
JETZT höre ich einfach auf und bereite mich auf meine erste Physiotherapie vor.
Euch habe ich aber noch etwas Schönes mitgebracht, was mich während der ganze Zeit begleitet hat. Es war verbunden mit wundervollen Begegnungen zwischen Mitpatienten und mir im Krankenhaus, von denen ich sicher noch berichten werde.
Hier mein Mitbringsel (Empfehlung: Nehmt Euch Zeit und lest es laut, um es ganz in Euch aufzunehmen):
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist.
Von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen,
dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört,
weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das,
was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit,
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das Gesunden Egoismus,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert,
weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick,
wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich,
dass mich mein Denkenarmselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !

(Charly Chaplin)

Mittwoch, 3. Februar 2010

Wieder zuhause

Für alle, die sich Gedanken machen ... hier ein Link als Info über das, was ich gerade hinter mir habe:
Vorsicht, scharfer Tobak, nichts für zart Besaitete.
Langes Sitzen am PC ist derzeit nicht drin, bin mit Wiederherstellung der Lauffähigkeit befasst, Stricken geht auch nicht, weil durch schräges Belasten der Rücken quietscht ... GEDULD ist das einzige, was ich derzeit brauche.
Klinikaufenthalt: 3 Wochen, 3 OPs
Therapie zur Wiederherstellung der Lauffähigkeit: mehrer Wochen
Weg hier ... habe Wichtigeres zu tun, wollte Euch nur mitteilen, dass es mich noch gibt.
Liebe Grüße an alle Blogleserinnen!
Lukina